WOW, wie die Zeit verfliegt.
Im Frühjahr 2012 absolvierte ich meine Ausbildung zur Feng Shui Beraterin. Ich bin lange rumgeeiert, ob diese Ausbildung überhaupt etwas für mich ist. Damals war Feng Shui noch nicht so bei uns angekommen. Da geisterte hauptsächlich der Mythos, dass Feng Shui aberwitzige Empfehlungen und komische Farben hat, so wie es sei esoterisches Gedöns. Ich recherchierte lange über Feng Shui, las Bücher. Die Lehre faszinierte mich immer mehr und doch kam ich nicht weiter, weil mir Design auch sehr wichtig ist. So ganz konnte ich nicht die Verbindung zum meinem Beruf als Inneneinrichterin sehen und ehrlich gesagt mit manchen sogenannte Feng Shui Empfehlungen konnte ich nicht viel anfangen.
Wie kam ich zum Feng Shui?
Als Inneneinrichterin gestalte ich die Räume und suche passend zu den Bedürfnissen und dem Stil meiner Kunden Möbel, Farben, Leuchten, Teppiche ect. heraus. Generell sehe ich mich als Verbindungsglied zwischen der Architektur, der Innenarchitektur und den Menschen. Mir ging es schon immer darum meine Kunden ganz persönlich, pragmatisch und kreativ zu beraten. Nicht jeder Kunde mag einen Buddha oder etwas asiatisches in seine Räume integrieren. Mein Geschirr ist blau-weiß Zwiebelmuster, ein Klassiker, stammt nun auch nicht aus Asien, sondern aus Europa. Ich stehe dazu, dass ich persönlich Kissen, Vorhänge, Teppich, schöne Lampen, Design und auch Stehrumchen mag. Verstehen Sie, was ich meine, wie soll Feng Shui da für mich passen. In den Büchern fand ich nicht die Verbindung, dieses grandiose Wissen so umsetzten, das es zu mir und auch meinen Kunden passt.
Feng Shui faszinierte mich irgendwie von Anfang an. Genau erklären kann ich es nicht. Was mir von Anfang an so gut gefallen hat, war der andere Blick auf die Räume und auch auf die Menschen, die darin wohnen, leben und arbeiten. Ich verstand dann recht schnell, nach dem die Puzzelteilchen an den richtigen Platz kamen, dass Feng Shui mit seinen Tools, wie ein Wegführer durch die Räume ist und auch durch das Leben der Menschen.
Ich kann Feng Shui für viele Themen des Lebens nutzen, das wissen die wenigsten. In der Architektur achte ich darauf, dass die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt werden. Jetzt sagen Sie, das macht doch ein Architekt schon. Ja, doch gibt es immer wieder Punkte, da schau ich durch die Feng Shui Lupe und kann noch etwas entdecken, damit der Dialog zwischen Mensch und Raum stimmig ist. Sie merken ein weites Feld. Nun zu…
Mein Gamechanger!
Dann entdeckte ich Gudrun Mende und ihr Buch „Farbe und Feng Shui“. Lachen sie bitte nicht, allein die Gestaltung des Umschlages ließ mein Herz höher schlagen. Auch beim lesen dieses Buches begann ich langsam zu begreifen, dass ich diese Lehre des Wandels und Formeln, wirklich umsetzten kann, dass sie zu mir und auch meinen Kunden passt. Mein Gamechanger.
Ich recherchierte, nach einer passenden Ausbildung. Fündig wurde ich in Freiburg und ein Satz des Ausbilders, überzeugt mich, dass ich gleich buchte. Es waren spannende Wochen des Lernens, Entdecken, Verzweifeln. Der Kopf rauchte, das können Sie mir glauben.
Und was super genial war, schon innerhalb kurzer Zeit, noch während der Ausbildung kamen Kunden auf mich zu und wollten mit der Lehre Feng Shui beraten werden. Die Kunden wollten zudem nicht nur Feng Shui sondern auch gleich einen konkreten Plan, wie einzurichten ist. Vorschläge für die Einrichtung, Farben, Tapeten, gezieltes Einsetzen von Details. Wie sie die Möbel besser stellen können und noch mehr. Ich liebe es für meine Kunden Räume zu gestalten. Also Interior Design und das Hintergrundwissen des Feng Shui eine ideale Kombination für mich. Die Ausbildung zur Feng Shui Beraterin ein Volltreffer. Und ich blieb dran.
Stellen Sie sich vor, kurz nach meiner Feng Shui Ausbildung, durfte ich bei meinem damaligen Arbeitgeber, einem bekannten Einrichtungshaus in Stuttgart, einen Feng Shui Abend veranstalten. Mein Chef hatte nun wirklich nichts am Hut mit Feng Shui und deswegen freute ich mich um sehr diesen Abend zu veranstalten. Das Beste war, ich konnte Gudrun Mende gewinnen ihr Buch „Wenn Räume lächeln“ vorzustellen. Der Abend war ein voller Erfolg und Feng Shui in aller Munde.
Ist Feng Shui heute ein Thema?
Ja klar.
Rückblickend hat sich viel im Feng Shui verändert und kommt immer mehr bei den Menschen an. Die Grundlagen sind die Gleichen, doch die Umsetzung darf in unsere Zeit passen. Die TCM, Heilpraktik, Yoga, Ayurveda finden immer mehr einen festen Platz in unserem Leben und etablieren sich. Es sind alte Lehren, die uns gut tun und uns nützlich sind auf vieles durch einen anderen Blick zu schauen. Deshalb kann Feng Shui auch einen festen Platz in unserem Leben einnehmen, denn durch die Tools können wir hinter die Kulissen schauen. Feng Shui ist kein Pflaster, welches wir auf die Wunde kleben und der Wunsch geht in Erfüllung. Feng Shui unterstützt uns auf dem Weg zur Wunscherfüllung. Denn wir wollen uns bewegen um unsere Träume zu realisieren. Gutes Feng Shui spüren wir, wir lernen leichter im Leben und mehr in der Balance zu sein und uns in unseren Räumen so richtig wohl zu fühlen.
Persönliche Entwicklung:
Feng Shui ist auch ein Entwicklungsprozess, eine wirkliche Reise. Ich entdecke immer wieder neues und weitere Zusammenhänge. Interessant ist wie die Natur mit ihrem Zyklus von Tag und Nacht, die Jahreszeiten uns Menschen beeinflußt. Wie auch die Formen, Farben und Materialien.
Haben Sie gewusst, dass es die 5 Elemente Ernährung gibt? Oder das Übungen des Tai Chi in den Formen der 5 Elemente zu zuordnen sind. Es gibt Yin und Yang Yoga. Mit Feng Shui können Sie hinter die Kulissen schauen und ganz bewusst Ihre Räume gestalten, dass sie Sie unterstützen.
In den 10 Jahren durfte ich viele Kunden mit ihren persönlichen Geschichten, Umständen, beraten und ihre Häusern, Wohnungen, Büros mit dem Wissen des Feng Shui & Interior Design gestalten.
Es kamen viele Fragen. Das macht man doch so- habe ich gelesen-. Doch macht das Sinn?
Es gibt viel Unsinn. Wie zum Beispiel: Ein Ehepaar soll, der eine Partner mit dem Kopf in die eine Richtung schlafen und der Andere in die andere Richtung. Das ist Unsinn. Wollen Sie die Füsse des Anderen im Gesicht haben. Im Feng Shui geht es darum eine größtmögliche Harmonie zu schaffen und nicht um Empfehlungen, die absolut unlogisch, nicht erklärbar und noch schlimm aussehen.
In den Jahren der Weiterentwicklung und Erkenntnissen durch das Unterrichten von Feng Shui, Beratungen, Weiterbildung, Gesprächen mit Kolleg*innen und regen Austausch bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass es für mich keinen Sinn macht Regeln und auch Aberglauben blind zu folgen. Feng Shui ist in seinem Ursprung offen und vieles was vor tausenden und hunderten von Jahren vielleicht Sinn gemacht, macht heute keinen Sinn. Wie ich die Regeln umsetzte, so dass es für mich stimmig ist und für meine Kunden, das ist dann das wahre Feng Shui. Viele Wege führen nach Rom, das Ergebnis zählt. Im Gedanken des Feng Shui, ist es der ausgewogene Dialog zwischen Mensch und Raum.
Seit einigen Jahren unterrichte ich Feng Shui in der Verbindung mit der Inneneinrichtung und seit 2 Jahren in meiner eigenen Akademie. Vor 10 Jahren hätte ich mir das nicht geträumt. Damals wurde mir gesagt was willst Du damit und ich bin dran geblieben. Und jetzt. Schaue ich stolz auf das was ich erreicht habe und nach vorne voller Freude, was kommt.
Sie sehen Feng Shui ist eine Reise, eine Entwicklung, ein ständiges Entdecken und ein Bestandteil im Leben.